Frank Hadel                      


Ladegüter selbstgemacht - Große Dachklimaanlage

Bereits bei der Planung unseres Porsche-Dioramas stand fest, dass dieses Projekt für einen längeren Zeitraum auf Messen eingesetzt werden soll und wir überlegten uns verschiedene Ausbaustufen.

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Für die Phase II sollte das elegante Gebäude mit einer großen Dachklimaanlage ausgestattet werden. Doch woher nehmen? Da half nur Eigenbau!

Die Außenwände habe ich aus Polystyrol geschnitten und mit einer großen Kühlöffnung versehen, in die ich einige Lamellen einsetzte. Die Tür wurde eingraviert, noch ein Dach darauf - mehr war eigentlich nicht geplant.

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Wie schon beim Ford Focus WRC, dem AMG CLK-GTR Roadster oder dem Showtruck "53 Jahre Deutsche Mark", hatte sich auch dieses Projekt wieder verselbständigt und eine simpel scheinende Idee wuchs weiter und weiter...

Man konnte besser durch die Lüftungsschlitze blicken, als erwartet und ein leerer Raum wirkt nicht sonderlich ansprechend, von Realismus ganz zu schweigen... Eine Inneneinrichtung mußte rein!

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Zuerst ergänzte ich das Häuschen um einen Fußboden, bestehend aus einer Grundplatte, darauf eine Profilplatte von Kibri.

Der Absatz im ausgeschnittenen Bereich deutet die erste Stufe einer Treppe an, über die die Klimaanlage später erreicht werden kann.

Woraus baut man eine Großklimaanlage?

Nach einigem Suchen in der Bastelkiste und grober Planung fand ich ein paar Teile, die mir ideal erschienen:

Einen Schaltschrank (ursprünglich wohl ein Magnetband-System aus einem KIBRI Büromöbel-Set der 1970er Jahre), der kleine Würfel erweitert den Schaltschrank nach hinten, um ihn etwas unförmiger zu machen, die blauen Stangen sind Abschnitte aus den Trägerrahmen eines Bausatzes, der Tank stammt aus dem Lkw-Zubehör.

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Für die Treppe wollte ich einen kleines Geländer, um Unfälle zu vermeiden, natürlich mit leichter Signalwirkung.

Ich überlegte, Decals einzusetzen, was ich aber schnell wieder verwarf. Die nächste Idee war simpler und bedeutend schneller!
Ich spannte ein Evergreen-Profil in meine Bohrmaschine ein und lackierte mit feinem Pinsel bei kleinster Drehzahl die Warnstreifen auf.

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Oben: Das Haus ist montiert, die Ecknähte verspachelt und ein Wellprofil dient als Dach.

Links: Ich bohrte vier Löcher für die Laschen, zur Befestigung der Schäkel während der Hubarbeiten. Die Messingteile stammen ebenfalls aus der Bastelkiste. Ich hatte sie, zusammen mit U-förmigen Gegenstücken, in hoher Stückzahl für die Traube anfertigen lassen. Darin hängen die Ketten der Fahrzeug-Etagen.

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Ich zeigte Jens den Rohbau und er war der Meinung, dass man die detailreiche Innenein- richtung noch besser sehen muß, als nur durch die Lamellenschlitze: Sein spontaner Vorschlag war ein großes Dachfenster!

Auch dieses enthielt mein Fundus und so schnitt ich das nötige Loch mittig in das Wellblechdach und montierte den Glasrahmen.
Ein weiteres Stück transparenter Kunststoff schließt die große Öffnung im Glasrahmen.

Die beiden dicken Leitungen bilden Zu- und Ablauf für den Luftkreislauf, der große Tank enthält die Kühlflüssigkeit, natürlich frei von FCKW und anderen schädlichen Stoffen.

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Endmontage: Die Spannbänder des Tanks wurden mit schwarzen Decals umwickelt, um etwas mehr Kontrast zu bringen, der Tank wurde natürlich mit zwei Schläuchen mit der Klimaanlage verbunden und der Schutz am Treppenaufgang montiert. Die Steuereinheit wurde farblich noch etwas abgesetzt.

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Nun wurden die Teile einschließlich der Hubseile und Schäkel montiert, wobei die Bodenplatte mit den festgeklebten Aufbauten nur eingesteckt ist, um sie für eine genauere Betrachtung herausnehmen zu können.

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Abschließend folgte die erste Probe am Liebherr LTM 1045 / 1.

Zwei Dinge möchte ich noch anmerken:
Am Ende war ich selbst verblüfft, wie gut die Inneneinrichtung paßt, obwohl das Haus von außen nach innen entstand. Ich habe zuerst die Wände geschnitten, die Abmessungen wählte ich aus dem Bauch heraus. Lediglich die Breite definierte sich im Groben durch die Ladefläche eines Lkw, da ich keine überbreite Ladung haben wollte, wenn wir mit unseren ferngesteuerten Modellen auf den Straßen des Messedioramas unterwegs sind. Trotzdem ist das kleine Gebäude gut und ziemlich realistisch gefüllt. Es ist eng, aber ein Preiser-Männchen könnte sich noch problemlos darin bewegen.

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Auf der 2. Faszination Modellbau in Bremen fragten einige Besucher, warum im Dach des Gebäudes kein entsprechendes Loch ist. Ohne Loch funktioniert die Treppe nicht. Das ist natürlich korrekt, aber das Modell ist ein limitierter Nachbau des Porsche Zentrums Stuttgart und längst nicht mehr zu kriegen. Ein Klassiker sozusagen. Ein solches Modell werde ich sicher nicht an exponierter Stelle beschädigen und ein großes Loch einfräsen! Da geht mir der originale Zustand weit über 100%igen Realismus. Dies leuchtete auch allen fragenden Standgästen ein.


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Dioramenbau - Das Leben en miniature

Danach geht es raus in die Natur: Fotos machen! Ein Hintergrund, den wir in den Deckel des Köfferchens kleben, soll dem Diorama mehr Tiefe verleihen. Wir dachten an eine kleine Fabrikhalle, etwas Natur und einen schönen Sonnenuntergang. Lagerhallen und Schuppen sind schnell gefunden, Bäume auch. Gut, wenn man den Sonnenuntergang bereits bei Zeiten schonmal fotografiert hat.

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Verglasungen mit Kristal Klear

Selbst wenn die beigefügte Verglasung gut passen sollte, bleibt bei den Resine-Bausätzen ein generelles Problem: Wegen der Gußtechnik sind die Fensterholme meistens etwas dicker als man es von Modellen aus Großserie gewohnt ist. Hinter diesen Holmen tauchen die Fenster sehr tief in den Innenraum ein und verstärken den optischen Eindruck dieser dicken Holme noch zusätzlich.

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Achsmontage bei Kleinserienmodellen

Zuerst wird die Knete angemischt und entsprechende Mulden in das Fahrgestell des Modells gefräst.

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