Veröffentlicht am 14.05.2010
Marke: | Mercedes Benz |
Die Versuchung, mit einer Fälschung richtig Geld zu machen, war also riesengroß. Aber wie konnte dies gelingen?
Zur Erklärung braucht es einen großen Sprung in die Zeit des Jahrtausendwechsels: Das Existieren dieser zwei Modelle war bekannt. Es gab Gerüchte über die Namensschilder, aber die Namen kannte niemand genau. Im Internet fand man außer auf www.hadel.net nur wenig über die gelben Trucks, sogar Rückfragen bei Henglein und Herpa blieben erfolglos und auch die Herpa Archiv-CD ist keine Hilfe. Man erkennt zwar einen weißen Aufdruck auf der Frontscheibe, aber ein Name ist keinesfalls zu lesen.
Zum Vergleich mit der Maus auf das Bild zeigen.
Was man genau auf der Archiv-CD erkennt, ist die Luxusausstattung mit allen damals zur Verfügung stehenden Chromteilen für den Mercedes Benz SK. Diese Teile waren als Zurüstpackung unter der Art.-Nr. 050 579 erhältlich. Die Chromfelgen (Art.-Nr. 050 531) dürfen natürlich auch nicht fehlen. Das Serienmodell dieses Sattelzugs findet man sogar noch heute auf Modellbörsen, damals war das Modell noch häufiger und deshalb einfach, eine gewisse Stückzahl zu beschaffen.
Da der korrekte Name weitgehend unbekannt war, hatte der Erbauer freie Auswahl und entschied sich für Dieter - vielleicht sogar sein Vorname? Wer weiss... Eine Seite hochwertiges Fotopapier reichte für viele Namensschilder, eine scharfe Schere, ein Klebestift und schon konnte die Bastelstunde beginnen.
Der Rest ist schnell erklärt: Ein Serienmodell für 20,- DM, Chromteile für ca. 12,- DM und Verkaufserlöse von 180,- bis 250,- DM je Modell! Ein traumhafter Gewinn.
Auch ich bin darauf hereingefallen und habe einen stolzen Preis für diese "Rarität" bezahlt.
Das Papier ist hochwertig, wurde sehr exakt geschnitten und aufgebracht. Von den Aufdrucken der Werbemodelle optisch nicht zu unterscheiden. Fährt man mit dem Finger- nagel über die Frontscheibe ist die Blattstärke zu fühlen, die es bei einem Aufdruck nicht gibt.
Erst spät gelang es mir, alle Hintergründe zu recherchieren, das echte Werbemodell Gerhard zu kaufen und somit eine der größten Lücken meiner Sammlung zu schließen.
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