Veröffentlicht am 13.06.2003
Beim Ausreiten begegnet man immer wieder achtlos weggeworfenen Plastiktüten, die dann im Gebüsch liegen oder auf der Straße hin- und herwehen.
Häufig erschrecken sich Pferde vor den im Wind flatternden und knisternden Plastik oder sie wollen nicht daran vorbei gehen.
Auf dem Reitplatz kann man sein Pferd vorsichtig mit Plastikplanen aller Art und Farben vertraut machen. Dazu benötigt man:
- eine Plastikplane (möglichst stabil und nicht zu rutschiger Oberfläche z.B. Stück Siloplane)
- Stangen, Steine, Sand oder ähnliches um die Plane zu beschweren
Die Plastikplane wird glatt auf dem Reitplatz ausgebreitet und beschwert. Zunächst wird das Pferd langsam an die Plane herangeführt. Wichtig ist es, dass das Pferd genügend Zeit hat um sich alles genau anzusehen. Mit viel Ruhe und Geduld versucht man nun das Pferd auf die Plane zu führen. Wenn es sich weigert wird es ein paar Schritte rückwärts gerichtet und wieder zur Plane geführt. Sobald es auch nur einen Huf über die Plane setzt wird es gelobt. Schritt für Schritt geht es nun über die Plane. Wenn sich das Pferd an die Plane gewöhnt hat und willig darüber geht, dann kann man diese Übung auch vom Sattel aus üben oder es mal mit einer anders farbigen Plane versuchen. In den meisten Fällen wird dem Pferd die neue Plane völlig fremd vorkommen, da Pferde anders lernen als wir Menschen.
Vera zeigt auf den Fotos oben, wie gut sich ihre Westside über die Plane führen lässt.
Vera benutzt für diese Bodenarbeit eine Gerte zum Touchieren und einen Führstrick, der wie eine Führkette oder die Lama-Leine bei der Bodenarbeit nach Linda Tellington-Jones, über den Nasenriemen des Halfters geführt wird. So ausgerüstet hat sie Westside, im wahrsten Sinne des Wortes, gut im Griff. Ein weiteres Halfter für mehr Einwirkung bei Führübungen ist das Knotenhalfter.
Festes Schuhwerk und evtl. Handschuhe sollten bei der Bodenarbeit mit Pferden selbstverständlich sein.
Wer zwei Plastikplanen zur Verfügung hat, der kann die Planen auch mit einem Abstand nebeneinander legen und sein Pferd zunächst durch die Gasse zwischen den beiden Planen führen. Nach und nach werden dann die Planen zu einem “V” zusammen geschoben, so dass das Pferd schließlich am Ende der Gasse ein immer größeres Stück über die Plane gehen muss.
Bei dieser Methode sollte man aber darauf gefasst sein, dass das Pferd versucht am Ende des "V" einfach über die Plastikplane zu springen.
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