Martina Grabski                      


Ritt nach Neuwerk

Veröffentlicht am 09.08.2003

Wie komme ich mit Pebbels auf eine Insel?

Die Antwort:

Ganz einfach zur Insel reiten. Das geht zumindest wenn es sich um die Insel Neuwerk handelt, denn die kann man bei Ebbe einfach übers Watt erreichen.

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Einmal im Jahr reitet eine kleine Gruppe von unserem Reitverein mit Freunden aus anderen Vereien zur Insel Neuwerk. Im Juli 2003 beschloss ich mich mit Pebbels dieser Gruppe anzuschließen. Aus unserem Stall kamen noch Katja mit Wentucci und Anja mit Whitney dazu, so dass Pebbels sogar ein paar Freunde mit auf diesen Ausflug hatte.

Neuwerk liegt ca. 8 km Luftline vor Cuxhaven im Wattenmeer. Von den Cuxhavener Stränden Sahlenburg und Duhnen führen markierte Wege durch das Watt zur Insel Neuwerk. Wir starteten von Sahlenburg aus ins Watt. Dort gibt es in Strandnähe große Parkplätze wo die meisten Reiter parken. Auf dem Foto unten ist der Strand von Sahlenburg gut zu erkennen.

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Durch das Watt ziehen sich Priele, die auch bei Ebbe etwas Wasser führen. Wenn der Wind allerdings von der See kommt, dann gibt das Wasser das Watt nur zögerlich frei und in den Prielen kann viel Wasser stehen bleiben. Auf dem unterem Foto sind wir bei auflandigen Wind auf dem Weg zum ersten und tiefsten Priel. Bei der Durchquerung dieses Prieles erreichten unsere Pferde nur noch mit den Hinterbeinen den Grund während sie mit den Vorderbeinen am Schwimmen waren. Trotz hochgezogener Beine bekamen wir nasse Füße, aber es war einfach toll. Bei diesem Ritt durch das tiefe Wasser habe ich meine Fotokamera lieber trocken verstaut in der Tasche gelassen.

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Nach langen Trabstrecken und ruhigen Galoppaden rückt unser Ziel am Horizont immer näher. Doch kurz vor Neuwerk wird es noch einmal aufregend. Ich hatte mich mit zwei Reitern zurückfallen lassen, als plötzlich ein Pferd nicht weitergehen wollte. Seine Reiterin gelang es ihr Pferd wieder anzutreiben. Nachdem sich dieses Spielchen ein paar Mal wiederholt hatte ritt ich beim nächsten Stillstand weiter, damit Pebbels sich nicht auch noch aufregt schließlich steht sie ja nicht so gerne still. Als ich schon eine ganze Ecke von diesem Pferd weg war passiert das wovor ich mich immer gefürchtet hatte:

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Ich drehte mich gerade um und sah wie das Pferd aus dem Stand angaloppierte und im gestrecktem Galopp in meine Richtung kam. Durch den weiten Horizont kommen Pferde gerne mal im Watt ins rennen und es ist dann nicht so einfach sie wieder durchzuparieren. Der Reiterin gelang es nicht so schnell ihr Pferd im Tempo zu kontrollieren und so jagten sie an Pebbels und mir vorbei. Ich dachte “Pebbels will sicher hinterher galoppieren”. Schließlich waren alle anderen Pferde weit vor uns, aber Pebbels trabe ganz brav und ruhig wie ich es wollte weiter. Das durchgegangene Pferd beruhigte sich bei den anderen Pferden und erreichte mit uns anderen zusammen heil Neuwerk.

Natürlich kann man den Weg von Sahlenburg nach Neuwerk in einer Tide hin und zurück schaffen, aber wir wollten auf der Insel übernachten. Weide- und Boxenplätze hatten wir vorab auf dem Hof von Volker Griebel reserviert. Wir Reiter wollten im Stroh schlafen, aber der Hof hat auch Fremdenzimmer im Angebot. Unsere Schlafsäcke und Gepäck hatten wir vor unserem Abritt an der Wattwagenstation abgegeben. So kam unser Gepäck trocken und sauber auf Neuwerk an.

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Seeluft macht hungrig, also zündeten wir den Grill an und genossen beim Esssen die Abendsonne.

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Ein kurzer Blick noch zu den Pferden auf der Weide und dann ging es "Zum Anker", einer Gaststätte und dem abendlichen Treffpunkt aller Neuwerkurlauber.