Veröffentlicht am 25.12.2020

Manchmal gibt es Gelegenheiten, deren Möglichkeiten man erst viel später wirklich erkennt.

Auf der Essen Motorshow 2018 konnte ich diesen tollen Actros aus Finnland zum zweiten Mal fotografieren.

Inzwischen lenkt Mika Auvinen die Geschicke der finnischen Spedition Kuljetus Auvinen, die im Jahre 1953 gegründet wurde.

Rund ein Jahr verging vom ersten Gedanken bis zur ersten Probefahrt des Lowriders.

Die Ideen des gesamten Teams wurden in ein stimmiges Konzept übertragen.

Natürlich gibt es dies nicht ganz gratis und so kamen am Ende Materialkosten von etwa 450.000,- Euro zusammen.

Über 6000 Arbeitsstunden sind den vielen individuell gestalteten Details geschuldet.

Viel Zeit ging in aufwendige Lackarbeiten, spezielle Formteile aus Metall, Edelstahl, Leder und Kunststoff.

Und wenn ein Showtruck von außen so auffällig gestaltet ist, darf es im Innenraum nicht beim Standard bleiben.

Nähert man sich der offenen Tür erkennt man sofort, dass sich alle Außenfarben im Cockpit wiederfinden.

Die gespannte Lederhürde soll auf Messen und Truckshows die interessierten Massen am Zutritt hindern.

Oben angekommen, offenbart sich eine gesteppte Traumwelt aus Leder und Veloursa.

Die großen lila Flächen werden durch passende Beleuchtung unterstützt.

Man muss aber schon einiges aushalten, denn auf Dauer ist das kein geeigneter Lebensraum für einen Trucker
.

Der gesamte Raum sieht eher nach Wohnzimmer mit schicker Couch und drehbarem Chefsessel aus.

Allerdings entfällt damit eine klassische Schlafmöglichkeit für den Fahrer.

Wundert aber wenig, denn der Fahrer des 76-Tonnen-Gespanns kann die Nächte im heimischen Bett verbringen.

Der Sportsitz in den drei Außenfarben dürfte immer genug Seitenhalt bieten.

Ich möchte ja nichts unterstellen, aber...

...ich hoffe, dass die Gin- oder Vodka-Karaffe samt Gläserset nur am Wochenende oder bei Truckertreffen zum Einsatz kommt
.

Diese hochwertige Auslage möchte man nicht mit Straßenschuhen betreten.

Selbst der Aufstieg zum reinschauen passt farblich perfekt zum 625PS-V8.

Logischerweise geht die normale Abgasanlage gar nicht, also fette, senkrechte Endrohre.

Das Fuhrunternehmen "Kuljetus Auvinen" wurde 1953 gegründet.

Inzwischen befinden sich einige besonders markante Showtrucks im Fuhrpark.

Gerade skandinavische Nutzfahrzeuge werden äußerst umfangreich mit Beleuchtungselemente dekoriert.

Eingelassene Positionsleuchten, Rückstrahler und endliche Chromdetails gehören im Norden zum guten Ton der Aufwertung.

In den langen silbernen Röhren werden die dicken Schläuche für die Be- und Entladung mitgeführt.

Der seitliche Unterfahrschutz ist kein einfaches Blech mit etwas Farbe, sondern erinnert an den Chromgrill eines klassischen Oldtimers mit Öffnungen und vielen zusätzlichen LED-Elementen.

Wenn man nur auf den ersten Auflieger schaut, dann wird die schier unendliche Menge an Beleuchtungselementen deutlich.

Obwohl das Gespann fast ausschließlich als Tandem-Sattel unterwegs ist, gibt es reichlich Schmuck am Heck des ersten Aufliegers.

Wem langweilig ist, der kann die vielen Lämpchen zählen.

Das wirklich letzte Heck trifft die Bezeichnung "Lowrider" wirklich perfekt.

Während bei den Seitenverkleidungen noch etwas mehr Bodenabstand gewahrt wird, ...

... geht man hier wirklich ans absolute Limit - tiefer geht nicht!

Das Motto "Low and Slow" oder doch "Tow and Slow" (?) geht im Lichtermeer fast unter.

Die vielen individuell angefertigten Träger, Bleche und Verkleidungen entdeckt man überall.

Zum Abschluss den ersten Teils nochmal das Gespanne in ganzer Länge.

Diese Fotos entstanden in den heiligen Hallen der Essen Motorshow 2018.

Rund fünf Monate zuvor hatte ich den Tandemsattelzug schon einmal vor die Kamera bekommen. Entstanden sind die Außenaufnahmen auf dem Truckstar Festival in Assen 2018.
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Im direkten Vergleich möchte man direkt sagen: Zum Glück ist auf den Fotos aus der Halle die tolle Beleuchtung in Aktion sehen.

Die wenigsten Menschen dürften das 26 Meter lange Gesamtkunstwerk jemals in Freiheit zu sehen bekommen.

Design- und Lackkünstler Perttu Papone erstellte das Design und brachte es später auf die vorbereiteten Flächen.

Rund 30 Kilometer nördlich der finnischen Hauptstadt Helsinki, genauer in Tuusula wurden sämtliche Umbauten erledigt.

1979 wurde hier HIO-MEX gegründet und ist inzwischen zu einem der größten Automobil-Zubehörlieferanten Finnlands geworden.

Viele der Details sind Einzelanfertigungen aus hochwertigem Stahl.

Auch wenn die dicken Schläuche flüssige Ladungen vermuten lassen, kommen andere Dinge in die Tanks.

Transportiert werden Pulver, wie Zement, Kalk, Asche - also Rohstoffe für die Baubranche.

Pro Fahrt können satte 52 Tonnen Ladung mitgenommen werden, sofern die Tanks nicht vorher voll sind.

Obwohl reichlich glänzender Stahl verbaut wurde, liegt das Leergewicht bei nur 24 Tonnen.

So tief das Gespann sich auf Messen präsentiert, ist das Fahren nicht anzuraten.

Per Pneumatik kann der Abstand zur Straße um rund zehn Zentimeter vergrößert werden.

Um die Befüllung zu ermöglichen, muss der Fahrer die beiden Leitern hinaufsteigen.

Natürlich ist ein derartiges Projekt nicht ohne Sponsoren und Unterstützer machbar, diese finden sich auf den langen Chromröhren für die dicken Schläuche. Für mich eine optisch optimale Lösung.


Für den richtigen Sound sorgen die beiden langen, fetten Pipes hinter dem Fahrerhaus.

In der Regel ist der Pendelverkehr zwischen den Rohstoffherstellern und den weiterverarbeitenden Betrieben als Kurzstrecke einzuordnen.

So spult der Fahrer Arto Simola rund 130.000 Kilometer pro Jahr auf die Uhr und ist jeden Abend zuhause.

Ein Gedanke verfolgte mich die ganze Zeit: Wie wären die Reaktionen, wenn man mit diesem Gespann einfach mal bei einer nahegelegenen deutschen TÜV-Station vorstellig werden würde
?
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