Veröffentlicht am 09.08.2019, aktualisiert am 27.11.2021
Im Juli 2019 standen eines morgens zwei Dreiachser von Gois mit ganz besonderer Ladung im Bremerhavener Hafen.
Viel interessanter ist in diesem Fall allerdings das Transportgut auf den Aufliegern.
Das lange Fahrgestell verfügt über fünf Achsen, die sich auf eine Fahrzeuglänge von über 10,5 Metern verteilen.
Bei einem Gesamtgewicht von 60 Tonnen beträgt die Nutzlast 37,5 Tonnen.
Die beiden Vorderachsen können sogar während der Fahrt vom Mitläufer zu angetriebenen Einheiten umgeschaltet werden.
Damit der Fahrer nicht zu sehr durchgeschüttelt wird, gibt es an den beiden ersten Achsen Luftfederung.
Von der Seite ist gut das Gehäuse der Kardanwelle zwischen den Achsen 1 und 2 zu erkennen.
Der Endtopf sitzt samt AdBlue-Tank auf der rechten Seite.
Dann folgen die beiden ungelenkten Hauptantriebsachsen mit Zwillingsbereifung.
Um das Gewicht der Ladung dauerhaft zu schlucken, sind die beiden Achsen mit fetten Blattfedern bestückt.
Der lange Überhang am Heck zeigt, dass hier normalerweise keine Kippmulde aufgesetzt werden kann.
Die letzte Achse ist gelenkt und angetrieben.
Über die Stütze wird das Rahmenende stabilisiert.
Auf der Fahrerseite sind Dieseltank, Batteriefach und der zentrale Schalter zum Deaktivieren der Spannungsversorgung.
Das DAF CF 85 Fahrerhaus und der 510 PS Paccar MX Motor kommen sozusagen aus einer Schmiede.
Unter der Kabine schützt diese stabile Konstruktion die Antriebseinheit gegen Einschläge vom Boden.
Beim Blick auf die Technik wird klar, das hier ausschließlich Stabilität und Belastbarkeit zählen.
Im Vergleich dazu wirken die Steinschlaggitter vor den Scheinwerfern fast wie Spielzeug.
Da wegen der angetriebenen Vorderachsen der Motor höher im Rahmen hängt, sitzt das Fahrerhaus ebenfalls rund 10 cm höher.
Nicht formschön, aber funktional: Der Schutz der Zusatzstrahler.
Anstelle des Spiegels für den Frontbereich ersetzt Tatra durch eine kleine Kamera in der Sonnenblende.
Für die Kraftübertragung sorgt hier die optionale ZF AS-Tronic mit 16 Gängen.
Über diese stabile Kardanwelle geht die Leistung zum mittig platzierten Verteilergetriebe.
Sozusagen eine Etage darunter, wird die Energie nach vorne an die beiden zuschaltbaren Vorderachsen und nach hinten an die beiden Hauptantriebs- und die Nachlauflenkachse übertragen.
Falls Du Fotos oder Infos hast, welchen Aufbau die beiden Fünfachser bekommen, würde mich eine Mail sehr freuen!
Video eines Tatra Phoenix 10x10 als Kipper mit beheizter Mulde:
Der Radstand weicht allerdings von den beiden hier gezeigten Trucks ab.
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