Veröffentlicht am 09.10.2020
Dieser Mercedes Sk 94 3553 mit langem Radstand dürfte etlichen Schwerlastfans bekannt vorkommen.
Schon die markante schlicht-graue Farbgebung verrät den Betreiber.
Ok, beim Blick auf die Beschriftung wird klar, dass die Lackierung nur den vorherigen Besitzer entlarvt.
Die Schweizer Schwerlast-Spezialisten von Friderici nutzten den Vierachser viele Jahre.
Danach folgte eine Phase bei den Salzburgern von Knoll.
Das hochgelegte Fahrerhaus ist wegen der angetriebenen Vorderachse nötig.
Aus diesem Blickwinkel ist gut die Kardanwelle zur angetriebenen Vorderachse zu erkennen.
Vor der Jahrtausendewende reichte ein dicker Dieseltank für den Vortrieb.
Druckkessel sollte man nicht vergessen, aber einen AdBlue-Tank sucht man vergebens .
Mit den luftgefederten Antriebsachsen dürfte dieser 3553 ein echte Rarität sein.
Hinter dem Turm wurde häufig sehr individuell gewerkelt.
Auf der linken Seite steht der große Kasten für die Zusatzkühler.
Sogar eine Schleppstange wird mitgeführt.
Bevor mit Twistlocks gearbeitet wurde, kamen für die Ballastpritsche klassische Ösen und Lager zum Einsatz.
Die Innenprophp im hinteren Kotflügel sind mir zuvor an keinem anderen Truck aufgefallen.
So schlicht und enfach sieht die Riffelblech-Variante aus, die meist anzutreffen ist.
Weiterlesen...Unter dem Batteriekasten kann man recht gut auf die kraftübertragenden Wellen schauen.
Graben wir mal in der Entstehungsgeschichte dieses wirklich besonderen Vierachsers.
Nach der Fertigung der Baugruppen für einen klassischen dreiachsigen 2653 S 6x4, wie Rahmen, Antriebsstrang, Kabelbäume, Fahrerhaus sowie Motor und Getriebe (und alles anderem) wurden diese im Mercedes-Werk Wörth in einen Container gepackt.
Dieser ging dann per Bahn in die Schweiz.
Bei NAW machten sich Spezialisten daran die Baugruppen zusammzusetzen und um eine vierte Achse zu ergänzen.
Der lange Basisrahmen mit einem Radstand von 3.850 mm bietet genug Platz für die Schwerlastanpassungen.
Eindeutiger Vorteil dieser Lösung: Der Umbauer erspart sich die (Teil-)Demontage des bereits fertigen Trucks.
Natürlich wurde bei NAW nicht nur alles puzzlemäßig zusammengesetzt, sondern auch mit Anpassungen versehen.
Das Zusammenspiel der beiden luftgefederten Antriebsachsen mit den jetzt vorhandenen zwei Lenkachsen ist ein anderes, als zuvor bei einem klassischen dreiachsigen Kipper oder ähnlichem Fahrzeug.
All dies zeigt, dass in den 90er Jahren eine Schwerlast-Zugmaschine noch kein standardisiertes Produkt aus dem Katalog war.
So verwundert es kaum, dass inzwischen das Interesse an älteren Fahrzeugen stetig steigt, denn Fotos und Infos sind rar .
Diese Zugöse würde heute kaum jemand verbauen: Entweder etwas Richtiges oder eben nicht - aber keine "Halblösungen".
Somit ist dieser Truck nicht nur alt, sondern wirklich ein Stück Schwerlast-Geschichte.
Falls jemand Zweifel hat, möge er auf die Schatten der abgelösten Aufkleber schauen .
Leider entstanden diese Fotos schon (oder erst?) im Sommer 2010! Wenn Du mehr über den Verbleib dieses Mercedes SK 94 3553 LS 8x6/4 weißt, würden mich Infos per Mail sehr freuen!
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