Veröffentlicht am 10.04.2020, aktualisiert am 13.03.2023
Der Kalender zeigt die Ziffernkombnation 2010 an, als Lamborghini in Paris eine fast unglaubliche Studie präsentiert.
Zwei Jahre später ist die Serienreife erreicht, allerdings bedarf es einer ordentlichen Menge Barmittel, um Besitzer zu werden.
Aber selbst größte Finanzreserven garantierten 2012 nicht den Erhalt des "sechsten Elements" auf Rädern.
Von diesem Carbon-Extremflitzer wurde nur eine Kleinstserie von 20 Exemplaren gefertigt.
Trotz der Übergabepauschale von rund 2.700.000,- Euro gab es keine Absatzprobleme, sondern sofortigen Ausverkauf.
Die Huldigung des Kohlenstoffs der Italiener geht soweit, dass selbst Antriebselemente aus Carbon gefertigt wurden.
Anstelle der üblichen repräsentativen durchsichtigen Motorabdeckung, gibt es nur einen Carbondeckel mit sechseckigen Öffnungen der jeden Einblick in die schicke Antriebstechnik verhindert.
Bei der Entwicklung gab es eine klare Zielsetzung: Das Leergewicht darf nur dreistellig sein.
So wurden selbst die Felgen aus Carbon gefertigt, was nicht nur dem Gewicht, sondern auch dem Fahrerlebnis sehr entgegen kommt, denn weniger bewegliche Masse macht jedes Fahrzeug schneller und agiler.
In Kombination mit dem äußerst effektiven Allradantrieb von Lamborghini sorgt das für Formel1-Feeling auf dem Asphalt.
Leider nicht auf jedem Asphalt, denn eine Straßenzulassung für den "Sesto Elemento" gibt es nicht.
Die Endrohre aus Carbon müssen extreme Temperaturen aushalten.
Abgesehen davon ist die Platzierung der beiden Abgasöffungen optisch und akustisch nur genial.
Ansonsten gilt das altbewährte Motto: Weglassen, was nicht notwendig ist.
Anstelle glatter Verkleidungen gibt es Verstrebungen, dies ermöglicht die bessere Belüftung.
Zusätzliche Stabilität und bessere Verwindungssteifigkeit gibt es gratis.
Abtrieb gibt es nie genug, darum gehört ein effektiver geschwungener Spoiler dazu.
Wenn man genau durch die zehn Öffnungen linst, kann man den 570 PS-Motor erkennen.
Allerdings müssen hier nur 999 Kilogramm bewegt werden - dies ermöglicht ganz andere Fahrwerte.
Der Sprint aus dem Stand auf 100 Sachen soll nach nur 2,5 Sekunden gemeistert sein.
Die Sitze sind ebenfalls nur Carbonschalen, die mit dünner Polsterung ausgestattet wurden.
Man muss es eigentlich nicht extra erwähnen: Die Bremsscheiben sind keine klassichen Stahlrundlinge .
Dabei zählt die Beschleunigung wesentlich mehr und die Scheinwerfer werden auf Rennstrecken eh nicht gebraucht.
Am roten Keil wird die Luft aus den Frontkühlern über das Cockpit geleitet und in Abtrieb umgewandelt.
Im Innenraum wurde ebenfalls so massiv an Gewicht gespart, wie be keinem anderen Seriensportwagen zuvor.
Carbonstreben tragen die notwendige Technik und Armaturen und geben gleichzeitig den Blick auf die Innereien frei.
Mir ist kein anderes Auto bekannt, bei dem man durch das Armaturenbrett von außen auf die Sitze schauen kann.
Nur diese massive Abspeckkur ermöglicht das beeindruckende Leistungs-Gewichts-Verhältnis von nur 1,75 kg/PS.
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