Veröffentlicht am 03.01.2020
Mitte Juli 2019 stand im Bremerhavener Hafen eine ganz besondere Verladung an.
Rund eineinhalb Jahre wurde in einem abgesperrten Bereich auf der Schwerlast-Halbinsel an zwei großen Gebäuden gearbeitet.
Was sich in den beiden unübersehbaren Gebäuden versteckt, ist von außen allerdings nicht erkennbar.
Schon einige Tage zuvor hatte das mächtige Schwerlastschiff "BigLift Barentsz" an der Kaimauer festgemacht.
Inzwischen wurden insgesamt vier Überfahrten zu dem 173 Meter langen und 42 Meter breiten Spezialschiff gelegt.
Für alle Notfälle standen einige zusätzliche Selbstfahrer-Achslinien auf dem Gelände.
Dabei standen schon insgesamt vier lange Achsreihen unter dem linken Gebäude.
Zeitgleich liefen der letzten Vorbereitungen für die Überfahrt auf die gewaltige schwimmende Plattform.
Obwohl die Fläche im Hafen für schwerste Lasten ausgelegt ist, gab es einen Unterbau aus Sand und Stahlplatten.
Nachdem die Powerpack nochmals mit Diesel versorgt wurden, starteten die letzten Vorbereitungen.
Wichtigster Mann und letzter Entscheider bei der Verladung war Harold Gammenga.
So nahm er vor dem Start natürlich auch die letzten Details nochmals genau in Augenschein.
Zwischendurch immer wieder der Blick auf die Fernsteuerung, die jeden noch so kleinen Fingerzeig in Bewegung umgesetzt.
Zur Kaffeezeit am Nachmittag war es dann soweit: Die Motoren der vier Powerpack wurden angelassen.
Die erste kritische Phase war das Anheben des ersten Gebäudes.
Noch bevor die Fahrt begann, richteten sich die Achsen für eine scharfe Kurve aus.
Die Brecheranlage, die sich in diesem Würfel befindet, hat immerhin ein Gesamtgewicht von satten 1.470 Tonnen.
So startete der 90-Grad-Turn direkt am Montageplatz.
Zeitweise waren bis zu 250 Fachleute an der Montage und den Funktionstests beteiligt.
Während der Verladung gab es hingegen mehr drehende Räder als arbeitende Personen .
Insgesamt standen für die Aktion 36 SMPT-Achslinien von der Bremer Lagerhausgesellschaft (BLG) und weitere 50 der Spezialisten von Roll-Lif und ALE auf dem Gelände bereit.
Natürlich wurde die Drehung nicht als Rennen gestartet.
Mit einer 33 Meter hohen Fracht wäre dies aller Wahrscheinlichkeit nach eine extrem unkluge Entscheidung.
Somit dürften diese Transporte zu den größten und schwersten des Jahres 2019 auf deutschem Boden gehören.
Aber es waren ja reichlich Achsen darunter, oder?
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