Veröffentlicht am 28.12.2018
Manchmal übertrifft das Endergebnis plötzlich und total unerwartet das gesteckte Ziel um Längen.
Im Sommer 2018 trat Volkswagen mit dem Ziel an, im legendären Pikes Peak Hill Climb den Sieg für E-Autos einzufahren.
Am 24. Juni 2018 nahm der französische Rennfahrer Romain Dumas hinter dem Lenkrad des VW I.D. R Platz.
Vom Start am Fuße des Berges sind auf einer Strecke von 20 Kilometern 156 Kurven, teilweise direkt am Abgrund, zu meistern.
Damit das 43kWh-Akkupack für die Strecke reicht, wird die benötigte Bremsenergie regeneriert und wieder zwischengespeichert.
Der flache Racer ist 5,2 Meter lang und besteht eigentlich nur aus Antrieb und Aerodynamik .
Satte 20 Prozent der eingesetzten Energie wurden durch regeneratives Bremsen auf dem winkeligen Kurs erzeugt.
Immerhin 500 kW / 680 PS stehen dem Fahrer jederzeit zur Verfügung.
Hier besteht ein großer Unterschied zum Verbrenner, der in der Höhenluft aufgrund des reduzierten Sauerstoffgehalts deutlich an Leistung verliert. Dieser Leistungsabfall kann technisch nicht kompensiert werden.
Einzig der etwas geringere aerodynamische Anpressdruck gilt auch für den Elektro-Racer von Volkswagen.
Der Start erfolgt auf einer Höhe von 2862 Metern, bei der Verbrenner nur etwa 70 Prozent der nominalen Leistung liefern.
Im Ziel auf einer Höhe von über 4300 Metern bringen klassische Motoren nur noch etwa 60 Prozent des Optimalwerts.
Am Diffusor gibt es keine Endrohre, sondern nur Luftführungen, die unter dem Fahrzeug herausragen.
Unübersehbar ist der mächtige Heckspoiler, der zusätzlich eine gute Seitenführung liefert.
Wichtig ist trotz möglichst guten Abtriebswerten, allerdings nicht auf Kosten der erreichbaren Höchstgeschwindigkeit.
Damit der Elektroflitzer perfekt um alle Kurven kommt, kann die Kraft beliebig zwischen den Achsen verteilt werden.
Wobei dies seit Ende der 80er Jahre einfacher geworden ist, denn mittlerweile ist die gesamte Strecke asphaltiert.
Und überall Luftführungen, vorallem um den Flitzer möglichst fest auf die Straße zu drücken.
Ob die vielen Flaps wirklich etwas bringen oder eher für die technischen Detailfetischisten angebaut wurden - wer weiß?
Damit nichts frei herumwackelt oder schwingt, gibt es überall stabilisierende Abspannungen.
Auch an der Front wurden gewaltige Luftführungen montiert.
Damit die vorderen Motoren beim Bremsen und erzeugen wichtiger Energie nicht überhitzen, sind Kühlschlitze in den Radkästen.
Da für diesen Rennwagen keine Scheinwerfer notwendig sind, wurde logischerweise darauf verzichtet.
Dies spart nicht nur Gewicht, sondern reduziert auch den notwendigen, technischen Aufwand.
Verzicht auf alles, was nicht notwendig ist, erlaubte ein Gesamtgewicht von weniger als 1100 Kilogramm.
Der Sprint aus dem Stand hat nach nur 2,25 Sekunden die 100km/h-Marke erreicht.
Bei satten 240 sachen endet der Vortrieb, aber das ist kein Problem, denn meist ist die nächste Kurve, näher als man hofft .
2013 schaffte der neunmalige Rallyeweltmeister Sebastien Loeb in einem Rennwagen von Peugeot mit Verbrennermotor in 8.13.878 Minuten die Hatz vom Start bis ins Ziel am Pikes Peak auf 4301 Metern.
Immerhin hatte dieser Rekord fünf Jahre Bestand.
Erst der Volkswagen I.D. R Pikes Peak knackte diesen Bestwert.
Der neue Rekord für alle Klassen liegt jetzt bei 7.57.148 Minuten, immerhin rund 1 Minute weniger, als der bisherige Bestwert für Elektro-Racer vorgab und rund 16 Sekunden besser, als Sebatian Loeb 2013 vorlegte.
Bleibt abzuwarten, ob jemals ein Verbrenner wieder einen neuen Bestwert am Pikes Peak setzen kann.
Video von der Fahrt aus der Helikopterperspektive:
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