Rosenbauer Tigon 8x8 für Reda Group (2023)
Veröffentlicht am 11.08.2023
Radical Performance
"Ein derart leistungsstarkes Industrielöschfahrzeug hat es in der Feuerwehrbranche noch nicht gegeben", behauptete Rosenbauer Vertriebsvorstand Andreas Zeller im Sommer 2018. Doch welche Technik versteckt sich unter dem Vierachser?
Die Basis kommt von Tatra und damit ist klar, dass die Offroad-Eigenschaften kaum von einem Mitbewerber übertroffen werden.
Im stabilen Tatra-Rahmen mit zentralem Rohraufbau sind alle beweglichen Antriebskomponenten innenliegend verbaut.
Den Blick auf den massiven mechanischen Unterbau habe ich schon bei einem Militär Phoenix T158 8x8.2 (8P3R 43.408) ausführlich präsentiert.
Die Reifen waren damals schmaler, aber Antriebswellen und Differentiale wussten trotzdem zu beeindrucken.
Bei den Doppelkabinen ist der Zugang zur hinteren Sitzreihe nicht einfach.
Auch wenn der ausgesprochen interessante Dreiachser komplett gepanzert ist, ändert dies nichts am beschwerlichen Aufstieg.
Die fetten Reifen im Format 24.00R21 machen unübersehbare Verbreiterungen notwendig.
Vier Achsen, alle angetrieben, aber wo kommt die überhaupt Leistung her?
Die Standardausführung wird mit einem 700 PS Volvo D16 (Tier 2) bestückt, wer möchte kann bestimmt auch 750 PS bekommen.
Auf allen Achsen sind Felgen mit der Möglichkeit auf Luftdruckregelung aus dem Fahrerhaus bestückt.
Damit der Fahrer sich komplett auf die Wegstrecke und die Lenkradarbeit konzentrieren kann, wird die Leistung per Allison 7-Gang-Automatik an die Kardanwellen übertragen.
In der Fahrzeugmitte werden die Löschmittel (9.000 Liter Wasser & 3.500 Liter Schaummittel) mitgeführt.
Extreme Kotflügelverbreiterungen gibt auch bei Personenkraftwagen. Obwohl jetzt jüngere Leute meckern könnten, denn mit über 4 Tonnen Gewicht, reicht ein Führerschein Klasse B nicht aus, um diese Wuchtbrumme auszuführen.
Pech gehabt 
!
Aber egal, denn wer die nötigen Papiere besitzt, kann sich wenigstens an der gleichen Leistung von 700 PS der beiden Fahrzeuge erfreuen.
Das 8x8-Industrie-Löschfahrzeug kommt bei freier Piste auf eine Höchstgeschwindigkeit von 120 Sachen.
Das modulare Aufbaukonzept besteht aus lasergeschnittenen, gekanteten Aluminiumblechen. Der komplette Aufbau sitzt auf einem geschraubten Hilfsrahmen und verkraftet auch starke Achsverschränkungen im schweren Gelände.
Rundrum gibt es helle LED-Strahler für gute Sicht bei schwierigen Arbeitsbedingungen.
Der pneumatische Lichtmast ist ebenfalls mit LED-Strahlern bestückt.
Um für den Notfall gerüstet zu sein, verfügt der Tigon über zusätzlich geschützte Bremsleitungen.
Die Leiter kann über die Stange schnell vom Fahrzeug geholt werden.
Wie man sieht, ist auf dem Dach nur noch wenig Platz, links sitzt eine Multifunktionsleuchte.
Mit den mächtigen Reifen sollte steckenbleiben eigentlich ausgeschlossen sein.
Sollte dieser unwahrscheinliche Fall doch eintreten, helfen die massiven Riffelrampen unter dem Heckstoßfänger weiter.
Die Fahrzeugbreite beträgt beachtliche 2,90 Meter.
Über die vom Cockpit aus steuerbare Druckregelanlage kann der Reifendruck angepasst werden, um beispielsweise im schweren Gelände die Auflagefläche zu vergrößern.
Trotzdem sollte man immer im Hinterkopf behalten, dass es sich um ein Industrielöschfahrzeug handelt.
Durch die Fahrzeugbreite wäre ein einfaches und spontanes Erreichen eines Einsatzortes über normale Straßen nicht möglich.
Wichtiger ist, dass das Rettungs- und Notfallsystem jederzeit und garantiert einsatzbereit zur Verfügung steht.
Um den Tigon aus der Wartestellung aus dem Stand auf maximale Leistungsabgabe zu bringen, wird mittels selbstentriegelnden Versorgungsanschlüssen für Druckluft und Strom, alles "warm" gehalten.
So ist der Motor vorgeheizt und die hydraulischen und pneumatischen Systeme haben jederzeit die notwendigen Drücke.
Die Tatra Doppelkabine bietet Platz für fünf Personen (Sitzanordnung1 + 2 + 2) auch wenn der Weg dahin nicht einfach ist .
Stabiler Schutz für die Fahrtrichtungsanzeiger neben den hinteren Türen.
Schauen wir und mal die Löschtechnik genauer an.
Der Dachwerfer Modell RM80C liefert bis zu 9.500 l/min (10 bar) in die Landschaft und erreicht dabei bis zu 100 m Wurfweite.
Die Unterschiede zum zivilen Basismodell des vierachsigen Tatra T815-7 werden beim Vergleich auf den ersten Blick sichtbar
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Ob Steinschlaggitter wirklich etwas bringen, vermag ich nicht zu sagen, aber ich habe meine Zweifel. Wer hat schon Steine oder anderes Gerümpel vom Vordermann auf sich zufliegen sehen, welches von dem einen oder anderen Raster aufgehlten worden wäre?
Ich denke, Steinschläge werden beide genauso häufig oder selten erhalten, wie ohne die Drahtgitter
Der gelbgrüne Rosenbauer ist übrigens eine spezielle Ausführung eines Volvo FM für Australien.
Der Frontwerfer RM15C mit bis zu 2.000 l/min (10 bar) ermöglicht bis zu 70 m Wurfweite.
Die Versorgungsleitung kommt unter dem Tigon hervor.
Verfolgt man das Rohr weiter, landet mit bei der Antriebseinheit von Tatra.
Ich denke, dies ist eine der ungewöhnlichsten Lösungen von Rosenbauer und garantiert sehr selten anzutreffen.