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IAA Transportation 2022

Veröffentlicht am 23.09.2022, aktualisiert am 04.11.2022

Perfekte Messe?

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Nach der IAA Nutzfahrzeuge 2018 musste die 2020er-Ausgabe abgesagt werden. Somit gab es viel Zeit für den VDA über eine Konzeptänderung nachzudenken und dem unmöglichen "Event-Konzept" der Münchener IAA 2021 eine klare Absage zu erteilen. Eine Messe muss auf einem zusammenhängenden Gelände stattfinden und nicht als in einer Großstadt verteiltes Stausteigerungsprojekt, bei dem alle Interessierten ihre Zeit bei Innenstadtfahrten oder Parkplatzsuche vertrödeln.

Trotzdem standen die Zeichen unter keinem guten Stern: Fast alle großen Aussteller dampften Budget und Standgröße drastisch ein und verkündeten dies auch entsprechend. Der Blick auf die Pläne zeigte, dass nun etliche Hallen nicht gebraucht wurden. Konnte das gutgehen?

Scheinbar hatten viele Medienvertreter noch schlechte Erinnerungen an Messen, die durch Influencer-Massen praktisch lahmgelegt wurden und kamen nicht nach Hannover. Aus meiner Sicht ein grober Fehler, denn durch die wenigen Besucher am Pressetag konnte man jederzeit mit Fachpersonal sprechen, fotografieren und Informationen einholen. Für Frank und mich der perfekte Messebesuch, wie man es sich immer wünscht. Die Ausdünnung der Exponate erwies sich nicht als Problem, denn dadurch entstand fast immer eine Konzentration auf Neuheiten und aktuelle Trends. Einzig VW hielt mit etlichen IdBuzz und anderen Modellen für verschiedene Anwendungsbereiche dagegen.


Ausblick

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Ältere Autofans werden lachen, denn eine Isetta mit Pizzarucksack war in der ursprünglichen Bauzeit nicht lieferbar.

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Aber mit der kompakten Form, elektrischem Antrieb und aktueller Technik bietet die Kleine eine perfekte Basis für Auslieferfahrzeuge mit reichlich Stauraum.

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Obwohl die Veranstalter mit der IAA Bus Area zum ersten Mal eine eigene Themenwelt zur Personenbeförderung geschaffen hat, waren Busse bei Mercedes und einigen anderen Herstellern nicht auf den Ständen zu sehen. Die auf den Außenflächen präsentierten Personenbeförderer zahlenmäßig überschaubar. Der Shuttle-Service wurde darum entsprechend hervorgehoben, dabei kamen 2 E-Gelenkbusse, 1 E-Shuttle-Bus, 1 autonomer Shuttle-Bus, 1 Retrofit Doppeldecker-Bus, 1 Retrofit Bus zum Einsatz.

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Dabei fand ich dieses Exponat viel interessanter, denn hier wurde der freie Blick auf den Wasserstoff-Motor gegeben, der ohne Brennstoffzelle auskommt und somit die erzeugte Energie direkt als Antriebskraft abgibt.

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Derzeit tauchen viele neue Hersteller, die mit guten Ideen und zugekauften Teilen interessante Fahrzeuge präsentierten.

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Hoffentlich nehmen unsere bekannten Hersteller die neuen Mitspieler ernst, schauen und lernen auch hier, denn langfristig werden es bestimmt Konkurrenten mit sichtbaren Verkaufszahlen. Am Stand von Dongfeng standen diese Verteilertrucks.

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Optisch ein aktueller TGS, aber Quantron bringt diesen QHM mit einem 375 kW (rund 510 PS) E-Antrieb auf zwei und drei Achsen auf den Markt. Wenn dieser qualitativ halbwegs mithalten kann und deutlich günstiger ist, dürften etliche Fuhrparkleiter über die Bestellung nachdenken und im Zweifelsfall den originalen Grill bei MAN als Ersatzteil nachordern smilie

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Und selbst die eigenen Designs sind inzwischen auch für Europäer gefällig und ansprechend.

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Aber wie es schon im PKW-Bereich häufig passierte: Man erkennt den ursprünglichen Urheber auf Anhieb.

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Dabei ist dies eigentlich gar nicht nötig, denn es gibt viele gute, junge Designer mit tollen Ideen.

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Am Stand von XCMG wurde der klassische Antrieb und Wasserstoff-Trucks mit Verbrenner und E-Motor präsentiert.

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Die fehlende Kardanwelle verrät die Elektromotoren an der Hinterachse beim Betonmischer.

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Die Weiterentwicklung des automatisierten Fahrens (oder Beifahrerseins smilie) treibt derzeit seltsame Blüten. Ich weiß nicht, wie feste Fahrzeugelemente zugelassen werden können, die dem Truck eine Breite weit jenseits der üblichen 2,55 Meter verpassen.

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Der Schock für andere Verkehrsteilnehmer dürfte beim Anblick dieses autonomen Dreiachsers ungleich größer sein.

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Dieser Magirus mit einer Breite von 2,2 Metern und 34 Meter Drehleiter dürfte gerade in engen Altstädten zum Einsatz kommen.

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Im Hamburger Hafen setzt Hamburg Port Authority die ersten drei Nikola Tre BEV seit Mitte September 2022 ein. Zum Projekt gehört der Aufbau einer Ladeinfrastruktur sowie weitere 25 Sattelzugmaschinen.

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Bevor Fragen aufkommen: Viele Exponate der Messe bekommen in den folgenden Wochen ausführliche Einzelvorstellungen.

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DAF zeigte die aktuellen Modellreihen, die ohne klassische Spiegel lieferbar sind.

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Den normalen XG habe ich schon im Juli 2022 vorgestellt. Der XG+ mit noch höherem Dach ist das aktuelle Topmodell der Holländer.

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Bei den Antrieben gibt DAF sich vielseitig und arbeitet auch an Wasserstofflösungen.

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Für den Nah- und Verteilerverkehr ist der Batterietruck gesetzt.

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Ein anderer interessanter Trend ist das Seitenfenster für den direkten Blick auf Menschen im Seitenraum, welches auch bei anderen Herstellern zu finden war.

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Mit normalen Spiegeln kam dieser schicke XG als Basis für einen Showtruck zum Einsatz.

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Volvo schafft mit dem niedrigen, vorgezogenen Fahrerhaus ein Grundfahrzeug für alle Einsatzbereiche mit begrenzten Durchfahrtshöhen.

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Die typische Nahverkehrs-Zugmaschine gibt es jetzt ebenfalls mit elektrischem Antrieb.

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Wenn richtig Leistung gebraucht wird, weil es schwer oder steil wird, hat Volvo eine Kombination von drei kräftigen Elektromotoren entwickelt, deren Kraft direkt an das Getriebe weiterleitet wird.

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Gerade im Schwerlastbereich gibt es aktuell aber keine alternativen Lösungen, die wirklich funktionieren.

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Natürlich setzen die Hersteller weiterhin auf Kraftstoffsparen durch technische Weiterentwicklung.

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Die Hommage Iveco S-Way TurboStar erinnert an einen Klassiker längst vergangener Jahre.

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Auf dem Freigelände standen zwei aktuelle Renntrucks.

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Ähnlich wie einigen anderen Rennserien handelt es sich aber eigentlich nur um Joghurtbecher mit Rahmen und Motor smilie.

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Der Iveco Tigrotto mit Verbrennungsmotor ist die Neuauflage eines Transporters aus den 50er und 50er Jahren.

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Um die Technik unterzubringen hat Mercedes diesem Actros einfach einen schmalen Schrank hinter dem Fahrerhaus spendiert.

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Mit dem "eActros LongHaul" zeigt Mercedes ein Konzept-Prototyp, der ab 2024 in Serie gehen soll. Mit einer Batterieladung sollen bis zu 500 Kilometer machbar sein. Die Ladetechnik für die 600 kwh Batterien mit Lithium-Eisenphosphat-Zelltechnologie (LFP) soll den Ladestand in nur 30 Minuten von 20 auf 80 Prozent bringen. Zwei Elektromotoren liefern eine Dauerleistung von 400 kW (544 PS) und Spitzenleistung von über 600 kW (816 PS).

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Der eActros 300 für den schweren Nah- und Verteilerverkehr wird schon jetzt als Kleinserie gefertigt.

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75 Jahre Unimog - Was liegt da näher als ein entsprechendes Sondermodell auf die vier angetriebenen Räder zu stellen?

Im Look des 2008er Actros 1860 Trust Edition zeigt dieser U430 die vielen Anschlussmöglichkeiten des kompaktes Allrounders.

Wer sich nochmal an den besonderen Actros erinnern möchte, sollte hier klicken.

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Als Sport- und Expeditionsgerät können natürlich noch ganz andere Reifen aufgezogen werden smilie.

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Und früher war mehr Blaulicht, aber ernsthaft: 2018 war von allem mehr auf der IAA.

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Bei Paul stand dieser 6-Achser, der häufig als Basis für Bohrgeräte oder Betonpumpen zum Einsatz kommt.

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Beim rauhen Einsatz im Wald und auf Baustellen dürfte dieser Vierachser mit HMF Ladekran keine Probleme bekommen.

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Natürlich hält die Technik auch bei den Baufahrzeugen Einzug.

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Hier schonmal einen ersten Blick auf die neue Monitortechnik.

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Mit breitem Bullfänger wirkt dieser TGS 26.540 schon etwas ungewöhnlich.

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Auffälliges Design und eigene Präsentation wählte MAN für den "new eTruck".

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Sogar Rosenbauer setzt auf Elektro-Power. Dem Panther dürfte enorme Drehmoment bei den Kurzstreckensprints helfen.

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Die klassischen Anbieter für Schwertransportlösungen wie Goldhofer waren vertreten, hatten aber mit der Bauma 2022 im Oktober die wesentlich wichtigere Fachmesse vor der Brust.

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Dieser Auflieger von Öztreyler kommt aus der Türkei.

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Broshuis zeigte einige Auflieger am bekannten Stand auf dem Freigelände.

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Direkt nebenan standen viele Ladekrane, wie dieses kompakte Kraftpaket.

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Zum Abschluss ein Gruß aus der Bremerhavener Heimat. Glomb kann zukünftig mit zwei neuen Hammar Selbstladeaufliegern Container auch abseits üblicher Ladestellen abstellen.


Meine Meinung zum Abschluss

Wie bereits oben beschrieben, war diese IAA für mich eine der Besten seit vielen Jahren, da hier endlich mal Zeit für viele Gespräche mit Fachleuten aus verschiedensten Bereichen war. Selten war es so entspannt möglich, fundiertes Wissen aus erster Hand zu bekommen und mit Fragen nicht an "Aushilfskräften", die nur für wenige Messetage angelernt wurden, zu scheitern. Unterm Strich ist die Rückbesinnung auf die Basics für mich der richtige Schritt. Früher musste man nur an noch viel mehr Ausstellungsstücken vorbeigehen, da es eigentlich nur Platzfüller waren, die Kosten verursacht haben, ohne wirklich ins Konzept zu passen. Schauen wir mal, wohin die Reise für diese Messe gehen wird - ich hoffe, dieser Trend hat und ist die Zukunft!


Meine Messe-Highlights im Überblick:

Um mehr Infos zu den Fahrzeugen zu bekommen, einfach auf das Bild klicken!

MAN TGX 41.640 "Individual LionS Edition" mit Kameratechnik

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Mercedes Arocs SLT 4363 8x6/4 von Paul

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Scania R660 Schwerlaster für 250 Tonnen

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Scania R770 XT 4achsiger Wrecker von Empl

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Fünfachsiger Volvo FH5 mit 750 PS von Hackl

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Die gezeigte Auswahl entspringt natürlich meinen persönlichen Vorlieben und wird in den kommenden Wochen noch mit vielen Einzelvorstellungen ergänzt.


Interessiert an echten Schwerlast-Trucks?


Der Besuch in Hannover lohnt immer, also schonmal den nächsten Termin vormerken!

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