Veröffentlicht am 13.10.2017
In den einleitenden Worten zur Vorstellung des AMG Project One schreibt es der größten Automobil-Portale tatsächlich, daß gerade jetzt Hypercars in Mode gekommen sind. Neu ist dieser Trend nicht, denn auf der IAA 2003 gab es die Weltpremieren vom Mercedes SLR McLaren, Bugatti EB 16.4 Veyron und dem Ford GT. Das kommt vielleicht, wenn nur noch Praktikanten für die Online-Inhalte verantwortlich zeichnen .
Der AMG Project One soll die Technik der Formel 1 in eine kaufbare Ausführung mit Straßenzulassung übertragen.
Somit gibt es eine Hochleistungs-Hybrid-Unterstützung die den Zweisitzer auf eine Systemleistung von über 1000 PS bringen soll.
Als Höchstgeschwindigkeit wird ein Wert jenseits der 350-km/h-Marke anvisiert.
Die Gesamtauflage soll auf 275 Exemplare beschränkt werden.
Allerdings dürfte sich die Zahl der trauernden möglichen Käufer, die keinen abbekommen haben in Grenzen halten, denn 2,275 Millionen Euro plus Steuern stehen nicht jedem zur Verfügung.
Unter der Fronthaube treiben zwei Hochdrehzahl-Elektromotoren mit einer maximalen Rotorgeschwindigkeit von bis zu 50.000 Umdrehungen pro Minute die Vorderachse an.
Versorgt werden die insgesamt vier Elektromotoren von einem Hochvolt-Lithium-Ionen-Akku.
Die Kraft an der Vorderachse kommt nur von den Elektromotoren mit jeweils 120 kW.
Bei der rein elektrischen Fahrt wird ausschließlich die Vorderachse angetrieben.
Auch im Segel- und Rollbetrieb versucht der Project One nur mit der elektrischen Kraft auszukommen.
Beim Bremsen werden bis zu 80 Prozent der Energie wieder in die Akkus zurückgeführt.
Über das Innenraum-Design kann man sich endlos streiten. Ich persönlich mag diesen Look mit den "nachträglich aufgenagelten Tablets" überhaupt nicht.
Die Sitzposition ist extrem tief, man hat das Gefühl mit dem Hintern fast direkten Straßenkontakt zu bekommen.
Das eckige Lenkrad verfügt sogar über einen Airbag und alle wichtigen Schalter und Regler für die vielseitigen Einstellungen des AMG.
Für diesen Hochleistungssportler hat AMG ein eigenes schaltbares Automatikgetriebe mit 8 Gängen entwickelt.
Durch die Elektro-Unterstützung soll der konventionelle Motor nur alle 50.000 Kilometer eine Inspektion benötigen.
Hört sich wahnwitzig an, wenn man bedenkt, dass ein Formel1-Motor nur 4000 Kilometer überleben muss.
Allerdings wurde die maximale Drehzahl um 1500 U/min auf 13.500 Umdrehungen reduziert.
Beiden gemein ist das mittig herausgeführte Endrohr der Abgasanlage.
Die mächtigen Diffusoren an beiden Seiten sorgen für fetten Abtrieb auf der Hinterachse.
Der zweifach ausfahrbare Spoiler ist leider nur anhand der Schnittkanten zu erkennen.
Zurück zum Antrieb: Ein 1,6-Liter-V6 mit elektrischer Aufladung, die bis zu 4 bar betragen kann, soll durch extrem schnelles Ansprechverhalten für zusätzlichen Fahrspaß sorgen.
Der elektrische Turbolader kann sogar überschüssige Energie des Abgasstroms in elektrische Power zur Aufladung der Akkus umwandeln.
Die Federung an der Hinterachse ist quer zur Fahrtrichtung als Push-Rod ausgeführt und kann so leicht verstellt werden.
Auf er Hinterachse drehen sich Gummis im Format 335/30 ZR20 von Michellin.
Vorne sind 20 Zöller mit 285/35er Walzen verbaut. Die Karbon-Keramik-Bremsen stammen von Brembo.
Die Lüftungsschlitze an der Front müssen nun auch die Akkus mit Kühlluft versorgen.
Die Außenspiegel sind klassisch ausgeführt und thronen auf einer doppelten Carbonschwinge.
Kühler unter der Fronthaube dürfen die warme Abluft schon durch die Fronthaube loswerden.
Ach ja: Rein elektrisch sollen immerhin bis zu 25 Kilometer machbar sein .
Auch wenn Daimler-Chef Dr. Dieter Zetsche bei der Weltpremiere andeutete, dass die 275 Exemplare bereits verkauft seien, verkündete der Flurfunk auf der IAA 2017 etwas gänzlich anderes. ein Schelm, wer Böses dabei denkt ...
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