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Lancia Stratos HF

Das Ziel: Rallye-Weltmeister werden...

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Auf den Straßen wird man dieses markante Logo nur selten entdecken: 502 Exemplare wurden bei Bertone vom Lancia Stratos HF in der Zeit zwischen 1972 und 1976 gebaut.

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Im März 1971 genehmigte Lancia den Bau einer Kleinserie und im November gab es eine fast endgültige Version mit dem quer vor der Hinterachse montierten Ferrari-V6 und Kunststoffkarosserie. Bei Ferrari war man indes gar nicht glücklich darüber, daß ein Ferrari-Motor einem Wagen einer anderen Marke (wenn auch zum Ferrari-Konzern gehörend) zu gewaltigen Fahrleistungen verhelfen sollte. Im zweiten Prototypen, der auf dem Turiner Autosalon gezeigt werden sollte, fehlte zwei Wochen vorher immer noch der Motor.

Da Bertone parallel am Ferrari 308 GT4 arbeitete, schraubten Bertones Mechaniker kurzerhand die Technik eines zu Meß- zwecken dort abgestellten 246 GT in den Ausstellungswagen.

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Wie es nun zur Veröffentlichung des provisorischen Motorgeheimnisses kam ist nicht ganz klar. Die offizielle Version ist, daß auf dem Salon ein Journalist die Haube öffnete und so alles klar machte.

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Die ersten 400 waren schnell verkauft und hätten so für eine Homologation für den Rallye- Einsatz gereicht. Bei Lancia baute man allerdings weiter, trotz Ölkrise und Absatzproblemen, da der Stratos HF für den normalen Tagesgebrauch einfach viel zu unpraktisch war. Obwohl der Bau 1976 eingestellt wurde, gab es sogar 1980 immer noch einige Fahrzeuge auf dem Markt, die nur mit wenigen Überführungs-Kilometern zum Verkauf angeboten wurden.

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Die technischen Daten zeigen den Leichtbau (Leergewicht 980kg), der dem Wagen mit den 190 Straßen-PS aus dem 2,4-Liter-V6 und den 300 Rallye-PS zu gewaltigen Fahrleistungen verhelfen: Der Sprint von 0 auf 100km/h dauert 6.4 Sekunden und der Topspeed liegt bei rund 230 km/h für die frei verkäufliche Straßenausgabe, dies sind in der damaligen Zeit fast erschreckende Werte.

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Über das Dach verläuft ein zusätzlicher Spoiler.
Die Aussenmaße: Länge: 3708mm, Breite 1750mm, Höhe 1110mm.

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Die Rundumsicht ist bei diesem Wagen gleich Null.

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Selbst langjährige Besitzer stellen den Wagen immer rückwärts in eine Parklücke, da es sonst später unmöglich ist, irgendwie den vorbeilaufenden Verkehr einzusehen und auszuparken.

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Ein weiterer großer Vorteil, gerade bei Rallye, war die Servicefreundlichkeit. Front- und Heck- haube konnten schnell ganz abgenommen werden, was die Arbeit der Mechaniker erleichterte.

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Die Karosserieteile sollten zunächst aus Aluminium und Stahl hergestellt werden, doch in der Serie kam glasfaserverstärkter Kunststoff zum Einsatz. Auch an der Hinterradaufhängung blieb, von den zunächst geplanten doppelten Querlenkern, nur noch je ein Querlenker zugunsten langer Federwege übrig. Der Rest ist auch für den Motorsport ausgelegt: Fünf Gänge, Sperrdifferential, innenbelüftete Scheibenbremsen und verstellbares Fahrwerk.

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Auch das 5-Gang-Getriebe stammt von Ferrari.

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Im Innenraum ist eine gewisse Enge bestimmend. Die Sitzposition ist ausgesprochen un- bequem, da das Lenkrad zu weit weg ist und die sehr eng zusammenliegenden Pedale, die auch noch wegen dem Radkasten zur Mitte versetzt sind, für normal gewachsene Menschen zu wenig Platz für die Beine lassen.

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Der Lancia Stratos HF gewann die Markenweltmeisterschaft 1974, 1975 und 1976 doch als Fiat Lancia übernahm, wechselte die Firmenpolitik zum Fiat 131 hin. Der Stratos gewann weiterhin bis 1981 noch WM-Rallyes.

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Die Bereifung besteht auf allen Vieren aus Gummi im 205-70VR14er-Format,
eine andere Bereifung bekam der Lancia Stratos FIA Competition für den Renneinsatz.

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Aus heutiger Sicht sind die Reifen mit solch hohen Seitenwänden absolut unsportlich.

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Der Lancia Stratos HF dominierte wenn immer der Wagen bei Rallyes eingesetzt wurde, sofern der Antriebsstrang keine Probleme machte. Das gewaltige Leistungsgewicht sorgte dafür, daß öfter mal Antriebswellen oder Getriebe vorzeitig den Dienst quittierten.

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