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Spektakulärer Brückentausch mit zwei Liebherr-Raupenkranen LR 11000

Veröffentlicht am 25.07.2025

Spektakulärer Brückentausch mit zwei Liebherr-Raupenkranen LR 11000

Spektakulärer Brückentausch mit zwei Liebherr-Raupenkranen LR 11000

cranes   /   25.07.2025 12:37   /  A+ | a-
–    Zwei LR 11000 entladen Brückensegmente in Tandemhub aus einem Schiff
–    Alte Beton-Rohrbrücke wird durch Stahlkonstruktion ersetzt
–    Schneller Projektabschluss durch Teamleistung, ausgefeilte Logistik und zuverlässige Liebherr-Krane

Im Zuge eines komplexen Infrastrukturprojekts hat die WASEL GmbH zwei Liebherr-Raupenkrane vom Typ LR 11000 für einen spektakulären Einsatz an der A42 zwischen Bottrop und Essen eingesetzt. Eine in die Jahre gekommene Rohrbrücke aus Beton musste durch eine moderne Stahlkonstruktion ersetzt werden. Die Brücke verbindet Raffinerien in der Region mit dem Tanklager Bottrop und überquert sowohl die A42 als auch den Fluss Emscher.

Bei diesem komplexen Projekt wurden insgesamt sieben Liebherr-Krane eingesetzt: Neben den zwei 1.000-Tonnen-Raupenkranen für die Brückenhübe kamen ein 100-Tonnen-Mobilkran, ein LTR 1220, ein LTM 1230-5.1, ein LTM 1250-5.1 sowie ein 450-Tonner für Hilfs- und Montagearbeiten zum Einsatz.

Schiffsentladung – Tandemhub mit 220 Tonnen Last
Projektleiter Viktor Hein von der WASEL GmbH teilte das Vorhaben in zwei Abschnitte auf: Im ersten Abschnitt wurden zwei neue Brückensegmente – jeweils 220 Tonnen schwer, 71 Meter lang, sieben7 Meter breit und sechs Meter hoch – per Schiff über den Rhein-Herne-Kanal angeliefert. Anschließend hoben die beiden LR 11000 die Segmente in präzise abgestimmten Tandemhüben aus dem Schiff und legten sie auf einer vorbereiteten Vormontagefläche ab. Die besondere Herausforderung beim ersten Segment bestand darin, es zentimetergenau zwischen den beiden LR 11000 hindurchzuführen, um es in der vorgesehenen Position abzulegen. Beim zweiten Segment genügte es, mit den Raupenkranen rund zehn Meter zurückzusetzen und das Bauteil unmittelbar vor den Raupenkranen punktgenau abzulegen. Für Kranfahrer Florian Lauschke lag die größte Herausforderung beim Ausladen aus dem Schiff im weiten Arbeitsradius: „Die Krane haben hervorragend funktioniert – so wie man es von Liebherr kennt.“
Die eingesetzten LR 11000 waren im Rüstzustand SL11DBV mit 96 und 84 Metern Auslegerlänge aufgebaut. Sie arbeiteten mit 130 Tonnen Zentralballast, 250 Tonnen Drehbühnenballast sowie 450 bzw. 340 Tonnen Derrickballast.

Altabbruch und Neueinbau in engem Zeitfenster
Im zweiten Abschnitt wurde die bestehende Rohrbrücke demontiert und die neue Stahlbrücke eingesetzt. Dazu war einer der beiden LR 11000 an der Vormontagefläche abgebaut, rund 1.000 Meter über die A42 transportiert und auf der Autobahn mit 72 Metern Hauptausleger wieder aufgebaut worden. Beim Abbau der alten Rohrbrücke, die aus vier Betonsegmenten bestand, kamen Stahlkorsetts zum Einsatz, um strukturelle Schäden beim Heben zu vermeiden. Parallel dazu wurden die neuen Brückensegmente auf SPMT-Fahrwerken über die gesperrte A42 zur Einbaustelle verfahren – bereit zum direkten Einhub. Viktor Hein ist voll des Lobes für die Liebherr-Raupenkrane: „Die beiden 1.000-Tonner haben über die ganze Einsatzdauer durch ihre hohe Tragfähigkeit aber auch durch ihre Agilität überzeugt. Durch die bedien- und montagefreundliche Bauweise konnten wir einen der beiden innerhalb kürzester Zeit vom Vormontageplatz auf die Montagefläche über die Autobahn umsetzen. Dass die Krane selbst ohne Ballastpalette Lasten bis 240 Tonnen präzise und sicher heben konnten, hat den Ablauf des Projekts erheblich beschleunigt. Die geplante Projektdauer von fünf Tagen konnte zwei Tage früher abgeschlossen werden.“

Die neuen Brückensegmente wurden von der Schone & Bruns GmbH und Co. KG in Meppen gefertigt und per Schiff über verschiedene Wasserwege zur Baustelle transportiert. Der zuständige Projektleiter Günther Lohaus betont die Bedeutung der frühzeitigen Planung: „Ziel war eine möglichst kurze Sperrung der Autobahn. Durch die enge Zusammenarbeit mit WASEL, ein detailliertes Logistik- und Montagekonzept und zuverlässige Liebherr-Krane konnten wir das Zeitfenster sogar unterschreiten.“ 
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